Die Plattform verschärft die Richtlinien und will pornografischen Inhalten Einhalt gebieten
OnlyFans ist mittlerweile eine der bekanntesten Anlaufstellen im Netz, wenn es um erotische Inhalte geht. Viele Sternchen der Pornobranche haben sich seit 2016 und dem Erscheinen der Plattform dazu entschieden, dort exklusive Inhalte zu veröffentlichen. Getreu dem Namen „OnlyFans“ können dort nur die User alle Inhalte sehen, die auch wirkliche Fans sind. Sprich, das soziale Netzwerk beruht auf dem Prinzip, dass Mitglieder sich gegenseitig abonnieren können, um keine Videos oder Fotos zu verpassen. Viele Girls haben dabei Abos, die monatlich gut und gerne um die 50,- Euro kosten und die von den Usern mit viel Freude bezahlt werden. Dafür gibt es regelmäßige Videos, Nacktbilder und Cam-Shows, in denen die Fans mit ihren Wunschgirls kommunizieren können. Aber das alles hat bald ein Ende!
OnlyFans macht Schluss mit willkürlichen und expliziten pornografischen Inhalten
Was sich seit 2016 einer unglaublich großen Beliebtheit erfreut, hat in wenigen Monaten ein Ende. Am 20. August verkündete die Plattform, dass ab Oktober explizit pornografische Inhalte verboten sind. In einem Artikel auf Bloomberg betont der Betreiber, dass zwar auch weiterhin Nacktbilder und Clips veröffentlicht werden dürfen, die sich allerdings streng an die Richtlinien des Portals halten müssten.
Besonders in Zeiten der Pandemie sei die Userzahl in durch die Decke geschossen. Einen Großteil davon machten dabei Girls aus, die OnlyFans nutzten, um so vom Wohnzimmer aus nebenbei Geld zu verdienen. Allerdings war die Grundidee des Netzwerkes nicht, damit einen neuen zugänglichen Markt für Pornos zu schaffen, da auch andere Genres so ihren Fans exklusiven Content bereitstellen. Darunter Musiker und andere Künstler oder Live-Coaches, was insgesamt zu einer Nutzerzahl von über 130 Millionen Usern in der Pandemie geführt hat.
Fokus seien aber nicht die zeigefreudigen Ladies, die mit ihren Bildern und Videos ihre Fans begeistern, sondern andere Creator, die ihre Inhalte zur Verfügung stellen.
Der Druck von außen steigt
OnlyFans wird unter anderem von externen Partnern finanziert, die es nicht als sinnvoll erachten, in die Förderung der Pornoindustrie zu investieren. Der Druck von Bankpartnern und anderen Finanziers steigt immer weiter und drängte das Unternehmen zu einer Entscheidung.
Zwar wurde in der Vergangenheit das Unternehmen dafür gelobt, dass es den Camgirls und Darstellerinnen einen sicheren Raum zur Präsentation geben würde. Allerdings ist das Geschäft mit der Erotik immer noch ein Thema, das zahlreiche Kontroversen aufzeigt und daher eingegrenzt werden müsse.
Genau betrachtet: Werbung für Erotik gab es noch nie
Das Unternehmen hat im Jahr 2020 rund 2 Billionen Dollar eingefahren und wahrscheinlich war ein Großteil dem erotischen Content zuzuschreiben. Schaut man sich allerdings Marketingmaßnahmen und Werbestrategien der Plattform an, so wurde das Thema „Sex sells“ immer unter den Teppich gekehrt. So auch bei der Vorstellung einer neuen App, die Anfang des Jahres erschien. Darin wurden verschiedene Spaten und Möglichkeiten für Creator vorgestellt, aber von Freizügigkeit keine Spur. War es vielleicht schon länger zu spüre, dass sich die Plattform in Zukunft mehr und mehr auf die anderen Inhalte konzentrieren möchte?
Viele Frauen und Follower haben sich auf OnlyFans verlassen
Die Ankündigung am 20. August hat auf verschiedenen Fronten für Ratlosigkeit gesorgt. Der Zuwachs der exhibitionistischen Ladies hat in den letzten 1,5 Jahren zugenommen, weil die Plattform eben der perfekte Ort für diese Art von Inhalten war. Während andere soziale Netzwerke schon lange in den Richtlinien verankert haben, dass pornografische Inhalte ein No-Go sind, gab es auf OnlyFans immer diese gewisse Freiheit. Auch die Fans der einzelnen Girls gehen auf die Barrikaden, da sie gerne den Betrag für die Abonnements bezahlt haben, um immer exklusiven Content zu erhalten. Die Musikerin Katja Krasavice ist vermutlich die erfolgreichste Künstlerin auf OnlyFans aus Deutschland – was sie in Zukunft machen möchte, steht noch nicht fest.
Zusammengefasst – OnlyFans macht ernst
Neue Richtlinien, die gegen das Verbreiten von pornografischen Inhalten vorgehen sollen und diese Art von Content bald verbieten. Ab Oktober müssen sich die zahlreichen Darstellerinnen und Camgirls tatsächlich eine andere Plattform suchen, um ihren Fans spezielle Inhalte zu bieten. Der Fokus bei OnlyFans soll zukünftig eindeutig auf andere Arten von Kunst gelegt werden. Schließlich werde die Plattform von den unterschiedlichsten Branchen genutzt, die am Ende unter der Erotikindustrie leiden würden. Dazu kommt der Druck, den Finanziers ausüben, die die Förderung von erotischen Inhalten scheinbar eher vermeiden wollen.